EINE WELTWEIT EINZIGARTIGE SAMMLUNG
Das Deutsche Optische Museum (D.O.M.) vereint in seinen weltweit einzigartigen Sammlungen über 50.000 Objekte und historische Akten. Neben optischen und ophthalmologischen Instrumenten und Geräten wie Brillen, Mikroskopen, Fotoapparaten, Teleskopen oder Planetarien sind dies auch Projektionsbilder, Grafiken oder Gemälde sowie eine über 11.000 Bände umfassende, wissenschaftlich-historische Bibliothek und die über 16.000 Positionen zählenden Bestände der Grauen Literatur. Eine große Besonderheit stellt seit 2021 das größte Glasarchiv der Welt dar, in dem wir weit über 100.000 Proben aus den Glasschmelzen der Firma Schott bewahren, entstanden in der Zeit zwischen 1920 und 1990.
Die Geschichte des Deutschen Optischen Museums beginnt vor über 100 Jahren: Am 7. Oktober 1918 nahm die Großherzoglich Sächsische Optikerschule zu Jena, die heutige Fachschule für Augenoptik „Hermann Pistor“ ihren Lehrbetrieb auf. Von Beginn an wurde dort die Einrichtung eines Optischen Museums als nichtöffentliche Lehrsammlung vorgesehen. Im Juni 1922 wurde die für das Optische Museum vorgesehene Sammlung anlässlich des Bundestags des Hauptverbandes der Deutschen Optiker-Vereinigungen erstmals im Oberlichtsaal des Jenaer Volkshauses präsentiert. Den Grundstock bildete die von der Firma Carl Zeiss bereits seit einigen Jahrzehnten angelegte Sammlung historischer Mikroskope sowie Teile der ophthalmologischen Sammlung des Augenarztes Richard Greeff (1862–1938), Leiter der Augenklinik an der Berliner Charité. Durch weitere Ankäufe und durch Spenden von Optikern aus dem In- und Ausland wuchs die Sammlung in den folgenden Jahren stetig an. Hervorzuheben ist hier insbesondere der Erwerb der umfangreichen Sammlung des Dresdner Augenarztes Albert von Pflugk (1866–1946) im Jahr 1939. Im Herbst 1924 bezog das Optische Museum schließlich den benachbarten Neubau der Fachschule für Augenoptik am Carl-Zeiss-Platz 12, in dem sich noch heute der Sitz des Deutschen Optischen Museums befindet.
Um die Sammlungen während des Zweiten Weltkriegs zu schützen, wurden diese in einen stillgelegten Bergwerksstollen im Jenaer Umland ausgelagert. Dabei litten die historischen Stücke sehr unter den schlechten Transport- und Lagerbedingungen.
Nach Restaurierung zahlreicher derart kriegsbedingter Schäden wurden die Highlights der Sammlungen im Jahr 1965 der Öffentlichkeit erstmals im neu eröffneten Optischen Museum im Griesbachschen Gartenhaus präsentiert. Das Depot befand sich schon damals wieder im Gebäude der Optikerschule am Carl-Zeiss-Platz 12. Dort wurden schließlich 1976/1977 großzügigere neue Ausstellungsräume bezogen. Durch die Erweiterung der Ausstellung konnte ein wesentlich breiteres Spektrum historischer und neuzeitlicher optischer Instrumente präsentiert werden. 1988 entstand anlässlich des 100. Todestages von Carl Zeiss der siebenteilige Fernsehfilm „Die gläserne Fackel“ zur Geschichte des damaligen VEB Carl Zeiss Jena. Große Teile der als Filmkulisse erdachten „Zeiss Werkstatt“ wurden danach Bestandteil des Optischen Museums. Damit war eine Umbenennung in „Zeiss-Museum“ verbunden, die 1991 jedoch wieder rückgängig gemacht wurde. Im Juni 1992 ging das Museum in die Trägerschaft der neu gegründeten Ernst-Abbe-Stiftung über. Schrittweise erfolgte eine Neugestaltung der Ausstellung, sodass in zwölf Ausstellungsbereichen auf einer Fläche von ca. 680 Quadratmetern mehr als 2.000 Exponate präsentiert wurden.
Im Juli 2018 übernahm die „Stiftung Deutsches Optisches Museum“ die Trägerschaft des Museums und ist seit 2022 Eigentümerin der Sammlung und der Liegenschaft. Seitdem inventarisiert das Team die Sammlungen vollständig digital. Durch großzügige Schenkungen und Sachspenden gelingt es uns zudem die Bestände auf höchster Qualität weiter auszubauen. Ab 2028 zeigen wir große Teile der Sammlungen in der neuen interaktiven Dauerausstellung des Deutschen Optischen Museums. Tiefe Einblicke in die weiteren Bestände geben dann das Schaudepot als Teil der Ausstellung und unsere Digitale Sammlung als Online-Plattform.
Freuen Sie sich darauf!
KONTAKT
Prof. Dr.-Ing. Timo Mappes