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Vom kosmischen Weitblick zum Blickfang im D.O.M.
Das Team des D.O.M. und zahlreiche Gäste empfingen die Spiegel des SOFIA-Teleskops an seiner vorletzten Station in Erfurt.
Das Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie (SOFIA) war ein Gemeinschaftsprojekt der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR). Professor Dr. Alfred Krabbe, der Leiter des Deutschen SOFIA Institutes (DSI), beschreibt die weltweit größte, fliegende Sternwarte: „SOFIA ist ein sehr großer Jumbo-Jet, der regelmäßig in die Stratosphäre geflogen ist. Nachts stieg das Flugzeug auf und öffnete ein großes Tor, sodass das Teleskop in den Himmel schauen konnte. Wir haben himmlische Magnetfelder, kosmische Nebel, Entstehungsgebiete von Sternen, Vorbeiflüge von Kometen sowie das Zentrum der Milchstraße und vieles mehr beobachtet.”
Die ergebnisreichen Erkundungsflüge in bis zu 14 Kilometer Höhe endeten überraschend im Herbst 2022. „Nach der Einstellung des Flugbetriebs suchte das DLR für den SOFIA-Spiegel eine alternative Verwendungsmöglichkeit. Wir freuen uns, dass unsere Entwicklung im Deutschen Optischen Museum eine wertige Nachnutzung erfährt. Mit der Rückkehr des SOFIA-Spiegels in sein Herkunftsland beginnt erfreulicherweise ein neues Kapitel.”, sagt Heinz Theo Hammes, deutscher SOFIA-Projektleiter.
Nach dem Ausbau des Spiegel-Systems und einem Schwertransport auf der Straße startetet der internationale Transport des Exponats in Kalifornien mit einem Container-Schiff. Nach wochenlanger Reise erreichte die besondere Fracht ihren Zielhafen in Hamburg. Von der Hansestadt gelangte das einzigartige SOFIA-Spiegelsystem mittels Schwerlasttransport durch das Speditionsunternehmen 13 und dank der finanziellen Unterstützung von OHB SE nach Erfurt.
Nach Fertigstellung des D.O.M. werden die SOFIA-Spiegel ihr neues Zuhause beziehen. Das D.O.M. setzt den über 2,70 Meter messenden Hauptspiegel im lichtdurchfluteten Atrium des Neubaus imposant in Szene. Die künstlerische Verortung dafür übernahm Studio Other Spaces (Olafur Eliasson und Sebastian Behmann) aus Berlin. „Die Platzierung des konkaven Spiegels im Foyer des Deutschen Optischen Museums, direkt neben unserer Fassadeninstallation, repräsentiert das Potential internationaler Zusammenarbeit und hat eine Strahlkraft, die weit über die Wissenschaft hinausragt.”, so das Künstlerduo von Studio Other Spaces.
Die tonnenschwere Konstruktion wird in schwebender Anmutung über den Köpfen der Gäste verweilen und diese begeistern. Prof. Dr.-Ing. Timo Mappes, Gründungsdirektor des D.O.M. freut sich über diese ganz besondere Schenkung sehr: „Der Verbleib der SOFIA-Spiegel kann nicht herausragender sein – den Primärspiegel installieren wir ganz prominent im Foyer als Attraktionspunkt. So machen wir die optische Wirkung als niederschwellige Erfahrung für unsere Gäste erlebbar. Begleitend laden wir mit dem Objekt dazu ein, sich mit astronomischen Themen tiefergehend zu beschäftigen.”
Dieses technische Meisterwerk wird nach Eröffnung des D.O.M. 2027 für alle sicht- und nahbar sein.